Vermehrung


Anbei eine Kalkulation, um die Problematik der Vermehrung von Hunden in Freiheit aufzuzeigen (ohne jeglichen wissenschaftlichen Anspruch und grob vereinfacht):

 

Facts:

  • eine Hündin wird mit ca. 9 Monaten das erste Mal läufig , danach ca. 2x jährlich
  • die Tragezeit ist ca. 2 Monate
  • sie kann 2x pro Jahr werfen
  • die Wurfgrösse liegt zwischen 3-10 Welpen
  • Hündinnen kriegen keine Wechseljahre, sie können theoretisch in jedem Alter noch werfen (es wird aber gefährlich für Mutter und Welpen, je älter die Mutter)
  • Das Sperma des Rüden überlebt bis zu einer Woche im Leib der Hündin; also auch ein Bespringen vor der Läufigkeit kann zur Aufnahme führen.

 Annahmen für die Berechnung:

  • je Wurf seien 50% Rüden /  50% Hündinnen,
  • Durchschnitt: 6 Welpen pro Wurf --> 3 Weibchen&3 Rüden pro Wurf,
  • 1. Wurf vor 2 jährig 
  • 1 Wurf pro Jahr,  
  • Nachwuchs bis 10 jährig 

Berechnung:

  • Man nehme eine frei lebende Hündin. Diese bringt gemäss obiger Annahme jedes Jahr 6 Welpen zur Welt... Das wären in 2 Jahren 12 Welpen, wovon angenommen die Hälfte (also 6)  Hündinnen seien...
  • Die 3 Hündinnen des ersten Wurfes bringen in den ersten 2 Jahren ebenfalls je 6 Welpen zur Welt - wovon wieder angenommen die Hälfte Hündinnen seien....   also 3x3 = 9 Hündinnen
  • total mit den beiden Würfen der Mutter und ihr selbst ergibt das in 2 Jahren 16 Hündinnen...  (total 31 Hunde inkl. den Rüden)
  • Angenommen das maximale Alter für Nachwuchs, sei auf der "Strasse" 10-jährig... somit könnte sich der oben beschriebene 2-Jahreszyklus 5 mal wiederholen...
  •  im 10. Jahr ergäbe sich daraus ca. 15^(10/2) = > ca. 0.75 Millionen Junghündinnen resp. 1.5 Millionen Hunde inkl. Rüden würden alle überleben und sich alle vermehren. Dies wäre aber nur der letzte Wurf !!
  • total nach 10 Jahren: 15^5+2x15^4+3x15^3+4x15^2+5x15+1=759'375+101'250+10'125+900+75+1 = ca. 870'000 Hündinnen
  • wäre die Sterberate/Vermehrungsrate bei 50% ergäbe dies immer noch eine unglaubliche Population aus einer Hündin von ca. 2x(8^5+2x8^4+3x8^3+4x8^2+5x8+1)  = ca. 86'000 Hunden (inkl. Rüden)

 Anmerkung:

  • Es geht hier nur um die Grössenordnung - auch genauere Berechnungen sind nicht besser als ihre Eingabedaten. Die Sterberaten/Vermehrungsrate hängt von den Ressourcen (Wasser, Futter, etc.), den Tötungs- sowie Kastrationsaktionen, sowie dem Krankheitsumfeld ab.
  • die Aussage dieser Abschätzung ist: in 10 Jahren geht es um eine zehn- bis hunderttausendfache Vermehrung durch eine Hündin !
  • Es geht hier darum festzuhalten: es muss sofort gehandelt werden !
  • Eine Kastration einer Hündin hat auf die Zeit gesehen deshalb einen enormen Einfluss, auch wenn es den Anschein machen könnte, nur einen Tropfen auf den heissen Stein zu sein ! Das Dilemma muss mittels Kastrationsaktionen eingeschränkt werden.
  • Das Problem sind die höheren Kosten einer Kastration im Vergleich zur Vergiftung, Tötung durch Erschlagen & Steinigen, Giftspritze, Stromschlag,  etc...
  • Es gäbe "verträglichere" Tötungsmethoden (Betäuben & einschläfern), welche einem Abschlachten oder Vergiften vorzuziehen wäre. Allerdings sind hier die Kosten um einiges höher und ist deshalb in den meisten betroffenen Ländern leider nicht die Regel...
  • das heisst konkret: es braucht Fachkräfte, anpackende Hände, Medizinische Güter, Geld
  • Vielen Dank für IHRE Unterstützung, egal wie und wo sie sich engagieren...

Hundeschicksal

Hunde sind über tausenden von Jahren daraufhin gezüchtet worden, dem Menschen zur Seite zu stehen, das Vieh zu treiben, bei der Jagd zu helfen, zu beschützen oder dem Menschen als Sozialpartner zur Seite zu stehen. Diese Hunde sind nun auf uns angewiesen, sie wurden ein Teil unserer Gesellschaft und haben sich wie kein anderes Tier auf der Welt dem Menschen genähert,  sich auf ihn eingelassen und ihn als einen Teil von sich akzeptiert. Er hat gelernt, sein Leben in unsere Hände zu legen und zu vertrauen.

Man kann sie deshalb nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.

 

Vor allem durch politischen Reformen ist aber genau dies in den vergangenen Jahrzehnten auch auf unserem Kontinent des Öfteren passiert, allen voran in Bulgarien und Rumänien, aber auch Spanien, Italien und Griechenland haben das Problem noch nicht vollends im Griff... Die Hauptursache ist die unkontrollierte Vermehrung.

Ein weiteres grosses Problem stellen auch die zum Teil mafiös organisierten "Hundebrutstätten" in Ländern dar, die auch sonst schon mit einer Überpopulation zu kämpfen haben. Diese bieten über das Internet "Rassehunde" zu günstigen Konditionen an; zum Teil auch über Schweizer oder Deutschen Seiten. Kauft man ein solches Tier, unterstützt man indirekt diese unwürdigen Machenschaften und schadet dem Schaffen sowie dem Ruf der seriösen Züchtern und Tierheimen.

 

Kastrieren ist die einzige "humane" Lösung des Problems, allerdings wird leider in den entsprechenden Ländern auch hier zum Teil nur des Geldes wegen korrupt gehandelt (Mehrfachkastrationen, Kastration toter Tiere etc.).

Es ist also umso wichtiger, die Ressourcen in seriöse Kanäle zu investieren.

 

Aus meiner Sicht sollten insbesondere auch die Züchter zur Mithilfe an der Problemlösung zur Verantwortung gezogen werden, stellen sie doch scheinbar unbeeindruckt Welpen in die Welt, obwohl es bereits eine derartige "Überproduktion" gibt. Natürlich gibt es Gründe für die Wahl eines Rassehundes (Arbeitshunde ?, etc.), aber eben so viele für eine Wahl eines Hundes aus einem Tierheim (Charakter, soziales Verhalten, Robustheit, etc.). Ein Ansatz wäre eine Kastrationsabgabe pro Welpe an eine Tierschutzorganisation oder sich mit einer Auffangstation oder einem Projekt zu beteiligen. Ebenso könnten auch Tierärzte mit Kastrationsaktionen vor Ort oder Spenden pro in der Schweiz ausgeführter Kastration einen grossen Beitrag dazu beisteuern...

 

Möglichkeiten gäbe es ohne Ende. Was ich teilweise aber erlebe ist reiner Futterneid und Profitgier: Pro vermitteltes Tier aus einem Tierheim entgeht dem Züchter natürlich ein potenzieller Kunde und somit Profit. Dasselbe bei den Tierärzten: die Tiere kommen ja meist schon geimpft, gechippt und kastriert in die Schweiz, womit ihnen natürlich auch Gewinn entgeht... Auf eine Seite sind diese Reaktionen nachvollziehbar, auf die andere Seite tragen sie auch herzlich wenig zur Lösung des Problems bei. Ich möchte hier nicht alle in einen Topf werfen - es gibt bestimmt auch andere, nur kenne ich noch keinen... Sie können sich aber gerne als gute Beispiele melden.


Tierheim ist nicht gleich Tierheim

  Einige persönliche Gedanken:

  • Es ist wichtig darauf zu achten, dass Sie einen Hund persönlich kennenlernen können, bevor Sie sich für eine Adoption entscheiden. Die Beschreibung des Aussehens, ein paar Fotos und somit "Blindkäufe" über Kleinanzeigen aus dem Internet sind nicht seriös.
  • Falls Sie sich dennoch für den Weg über das Internet entscheiden, achten Sie auf die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters (Tierschutzorganisation, Einschätzung des Hundes durch Betreuer im Herkunftsland, Filme, Beurteilung des Charakters, etc.) sowie die Umstände vor Ort. 
  • Die Kosten sind in der Regel tiefer wenn das Tier erst nach der Vermittlung medizinisch vorbereitet, eingeführt und direkt an den neuen Besitzer ausgeliefert wird. Dabei kaufen Sie aber "die Katze/den Hund im Sack".